Nachdem
wir im Juni bereits zwei Tage in Bernkastel verbracht haben, um den
Moseljahrgang 2014 auf die Spur zu gehen, haben wir beschlossen nach
Veröffentlichung der GG’s nochmals einen Abstecher in die in die
Mittelhaardt (Pfalz) zu machen. Genau genommen nach Deidesheim, wo sich
im Umkreis von wenigen Kilometern einige Spitzenproduzenten befinden.
Zwei davon waren von unserer Bleibe aus in wenigen Fussminuten zu
erreichen – was gibt es Besseres? Also raus aus dem Hotel, einmal abbiegen und
schon waren wir beim Reichsrat von Buhl…
Dort standen die
Türen regelrecht offen und entsprechend herzlich wurden wir auch empfangen. Zum
Einstieg haben wir die beiden Lagenweine „Mäushöhle“ 2014 und „Paradiesgarten“
2013 verkostet. Die Mäushöhle präsentierte sich frisch, knackig und einer bekömmlichen
Apfelnote. Dagegen war der Paradiesgarten etwas straffer und komplexer, zeigte
allerdings eine etwas spitze Säure im Abgang. Zwei unterschiedliche Rieslinge
mit einer Gemeinsamkeit: sie sind klar wie ein Gebirgsbach, voller Frische und
zum fairen Kurs zu haben.
Nach diesem gelungen Einstieg,
haben wir uns den grossen Gewächsen aus dem 2014 gewidmet. Diese haben wir
jeweils neben dem gleichen Wein aus 2013 probiert. Vorweg: die 2014er gefielen uns
in allen Belangen einen Tick besser und entsprechend habe ich mir auch zu den
2014er ausführliche Notizen gemacht. 2013 war kein einfaches Jahr und die Weine
zeigten deswegen in der Mitte etwas weniger Gehalt und dafür eine sehr präsente
Säure. Sie werden somit noch etwas Zeit brauchen um etwas harmonischer zu
werden.
Meine Notizen zu den grossen
Gewächsen aus 2014:
Reiterpfad GG 2014
Feine und elegante Riesling-Nase,
verspielte Säure und eine schöne Eleganz. Die feine Frucht, die Mineralik und
die elegante Würze prägen diesen sehr balancierten Wein. Für ein grosses
Gewächs erstaunlich leichtfüssig! Trinken 2016 - 2029
Ungeheuer GG 2014
Offene Nase nach Steinobst, Pfirsich
und Stachelbeeren. Dahinter eine schöne Gewürznote und Anklänge von kaltem
Rauch. Zeigt am Gaumen eine schöne Balance aus Schmelz, Frische und
animierendem Säurespiel. Trinken jetzt – 2029
Jesuitengarten GG 2014
Reifes Steinobst in der Nase,
gefolgt von einer gewissen Herbe und einer rauchigen Würze. Zeigt sich, wie der
Reiterpfad, sehr mineralisch und elegant, zugleich aber auch etwas üppiger.
Langer Abgang nach Apfel, Pfirsich und einer bekömmlicher Bitternote. *Trinken 2016 –
2032
Pechstein GG 2014
In der Nase tief, komplex, verspielt
und würzig. Zu vernehmen sind Noten nach Birne, gelbem Pfirsich, etwas Lakritz
und Pfeffer. Am Gaumen vollmundig und dennoch Präzise, animierend und schlank.
Sehr langes, mineralisches und würziges Finale – ein genialer Riesling! Trinken 2016 –
2032+
Fazit
Die von Buhl 2014er Kollektion wirkt
absolut harmonisch und bietet grossartige Rieslinge für Finessentrinker und
Liebhaber dieser klaren, mineralischen Stilistik. Besonders der elegante
„Reiterpfad“ und der tiefgründige „Pechstein“ werden in ein paar Jahren enorm
viel Trinkvergnügen bieten. Gut habe ich mir ein paar Flaschen davon
gesichert - ich freue mich darauf!
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